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1. Thüringer Tag der Helferinnen und Helfer
Schirmherr des Helfertages ist Landtagspräsident Christian Carius, der im Ehrenamt auch dem Landesverband des Deutschen Roten Kreuzes als dessen Präsident vorsteht und den Festakt am 4. Mai 2018 eröffnete. Carius würdigte in seiner Ansprache das besondere Engagement aller ehrenamtlichen Einsatzkräfte: "Wir wollen allen Kameradinnen und Kameraden der Thüringer Einsatzkräfte, allen Helferinnen und Helfern unseren herzlichen Dank ausdrücken. Allen Risiken zum Trotz setzen sie sich für ihre Mitmenschen und für unsere Thüringer Heimat ein. Das verdient größte Wertschätzung. Sie opfern ihre Freizeit, stellen ihre privaten und beruflichen Interessen zurück und nehmen selbst Gefahren für ihr Leben in Kauf. So sind wir noch immer tief betroffen, dass ein ehrenamtlicher Feuerwehrmann aus Bad Salzungen im Januar dieses Jahres im Einsatz sein Leben verlor."
"Beschämend ist," so Carius weiter, "dass Feuerwehrleute und andere Rettungskräfte zunehmend Gewalt und Pöbeleien ausgesetzt sind. Ich fordere mehr Respekt gegenüber allen Helferinnen und Helfern. Auch hierfür möchte ich am Tag der Helferin-nen und Helfer ein Zeichen setzen. Ein Angriff auf diejenigen, die uns in der Not zur Seite stehen, ist ein Angriff auf uns alle."
"Vielen Thüringerinnen und Thüringer ist leider nicht bewusst, dass ein Großteil der Einsatzkräfte im Freistaat ihre Arbeit ehrenamtlich verrichtet", sagte Lars Oschmann, Verbandsvorsitzender des Thüringer Feuerwehr-Verbandes. "Mit diesem Tag möchten wir das ändern und diese Gelegenheit dazu nutzen, um auf die Besonderheiten des Ehrenamtes im Bevölkerungsschutz aufmerksam zu machen, aber auch auf Probleme hinzuweisen."
Immer häufiger werden die Helferinnen und Helfer bei Ihrer Arbeit behindert, teils respektlos behandelt oder sogar angegriffen. "In Thüringen gehört die Gewalt gegenüber unseren Einsatzkräften zwar glücklicherweise noch nicht zum Alltag, aber die Vorboten sind nicht zu übersehen", mahnte Birgit Pelke, Vorsitzende des ASB-Landesverbandes Thüringen und Mitglied des Thüringer Landtags. "Diesen Entwicklungen müssen wir verstärkt präventiv entgegenwirken. Eine Strafrechtsverschärfung reicht hier allein nicht aus."
Das Erreichen der Einsatzstellen stellt die Einsatzkräfte zunehmend vor besondere Herausforderungen. "Zwar gibt es verschiedene Aufklärungskampagnen zur Bildung einer Rettungsgasse und eine neue Regelverschärfung dazu, jedoch behindern immer noch Autofahrer den Weg unserer Einsatzfahrzeuge zu den Unfallstellen", kritisierte der THW-Landessprecher für Thüringen, Michael Richter.
"Um in Notfallsituationen lebensrettende Sofortmaßnahmen unverzüglich einleiten zu können, ist auch bei Staubildung ein schnelles Vordringen der Rettungsfahrzeuge bis zum Ereignisort zwingend erforderlich", erklärte Henning Winkler vom DRK-Landesverband Thüringen. Winkler berichtet weiter: "Immer häufiger geraten die Rettungskräfte in Situationen, in denen andere Verkehrsteilnehmer kein Verständnis zeigen und Einsatzkräfte durch ihr verkehrswidriges Verhalten behindern. Selbst die direkte Konfrontation mit Reanimationsmaßnahmen an Verletzten verhindert derartiges Verhalten nicht immer."
"Alle Einsatzkräfte verrichten Ihren Dienst aus Überzeugung und dem festen Willen heraus, anderen Menschen in Not zu helfen", begründet Harry Sloksnat, Präsident des DLRG-Landesverbandes Thüringen, das Engagement der mehreren zehntausend ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer im Freistaat. "Wir wünschen uns von den Thüringer Bürgerinnen und Bürgern Respekt und Anerkennung für unsere Arbeit. Das ist der beste Lohn für unsere Einsatzkräfte."
Zum Hintergrund: Der 4. Mai ist der ist der internationale Tag der Feuerwehrleute. Er geht auf den „Florianstag“ zurück, der dem Todestag des heiligen Florian, dem Schutzpatron der Feuerwehrleute, am 4. Mai 304 gedenkt. Zukünftig soll jedes Jahr um den 4. Mai herum der Thüringer Tag der Helferinnen und Helfer stattfinden.