News-Details
84. Verbandsversammlung des ThFV in Erfurt
Die Bundeswehr verfügt laut Oschmann nach der Strukturreform nicht mehr über die personellen Ressourcen, zudem verringere sich die Standortdichte. Damit dauere es künftig deutlich länger, bis die Bundeswehr bei Katastrophen eingesetzt werden könne.Der ThFV-Vorsitzende verwies in seiner Rede auch darauf, dass durch das Aussetzen der Wehrpflicht dem Katastrophenschutz weitere Helfer verloren gegangen sind, die sich im Rahmen des Ersatzdienstes zu einer Mitarbeit verpflichtet hatten. Hinzu kommt laut Oschmann noch der demografische Wandel, wodurch den Feuerwehren und den Hilfsorganisationen zusätzlich weniger Helfer zur Verfügung stehen werden.
Oschmann warf dem Innenministerium vor, nicht auf die sich verändernden Realitäten einzugehen. Der Landesbeirat für den Katastrophenschutz sei bereits, trotz mehrfacher Forderungen, seit mehreren Jahren nicht mehr einberufen worden. Oschmann appellierte deshalb an den Innenminister, endlich gemeinsam mit allen im Katastrophenschutz mitwirkenden Organisationen nach Lösungen zu suchen. Probleme müssten analysiert und anschließend gemeinsam Schlussfolgerungen gezogen werden. „Ein weiteres Abwarten ist gefährlich!“, soOschmann.
Kostenübernahme für LKW-Führerscheine angeregt
Mit Blick auf die mögliche Einführung eines Feuerwehrführerscheines erklärte der Vorsitzende des Thüringer Feuerwehr-Verbandes, dieser Führerschein „ist nicht die optimale Lösung“. Angesichts immer schwererer Feuerwehrfahrzeuge bringe ein Führerschein für Fahrzeuge bis 7,5 Tonnen nur wenig. Oschmann sprach sich dafür aus, dass die Aufgabenträger des Brand- und Katastrophenschutzes, also Land, Landkreise und Kommunen, die Kosten für den Erwerb vollständiger LKW-Führerscheine übernehmen. Im Gegenzug könnten die Maschinisten mittelfristig an die Mitarbeit in den Feuerwehren gebunden werden. „Zugleich ist dies eine Förderung des Ehrenamtes, da die Kameradinnen und Kameraden den Führerschein auch im Privat- und Berufsleben nutzen können“, so der Verbandsvorsitzende. Von Seiten des Innenministeriums wurde laut Oschmann bereits Offenheit für einen entsprechenden Weg signalisiert. „Jetzt müssen auch Landkreise und Kommunen mit ins Boot geholt werden.“