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Brand- und Katastrophenschutzbericht 2011

Das Ehrenamt in den Thüringer Feuerwehren muss nach Ansicht des Thüringer Feuerwehr-Verbandes weiter gestärkt werden. Verbands-Chef Lars Oschmann sagte, nur so könne der Mitgliederschwund in den Einsatzabteilungen abgemildert werden.

Nach dem heute vorgelegten Brand- und Katastrophenschutzbericht waren im vergangenen Jahr in Thüringen 38.611 Kameradinnen und Kameraden in den Einsatzabteilungen der Feuerwehren aktiv, 526 weniger als ein Jahr zuvor. Positiv sei, dass der Rückgang damit deutlich geringer ausfalle als im Vorjahr, so Oschmann. Dennoch seien weitere Anstrengungen notwendig, um das Ehrenamt in der Feuerwehr attraktiver zu machen.

Insbesondere die Kommunen sind laut Oschmann gefragt, den Kameradinnen und Kameraden entsprechende Angebote zu unterbreiten. Einige Städte und Gemeinden gingen bereits mit gutem Beispiel voran und gewährten den Feuerwehrleuten z.B. freien Eintritt in Bäder und Museen. Mehrere Kommunen förderten inzwischen auch den Erwerb von LKW-Führerscheinen finanziell. Damit könnten einerseits Fahrer für die Feuerwehren gewonnen werden. Gleichzeitig profitierten die Kameradinnen und Kameraden, da sie den Führerschein auch privat nutzen könnten. Oschmann rief das Land auf, die Kommunen bei dieser Form der Ehrenamtsförderung zu unterstützen. Immerhin habe das Land bereits mit der so genannten Feuerwehrrente den Grundstein für eine aktive Förderung des Ehrenamts in der Feuerwehr gelegt.

Als erfreulich bezeichnete es der Verbandschef, dass die Mitgliederzahlen in den Jugendfeuerwehren erneut leicht gestiegen sind. Er hoffe, dass durch den zahlreichen Nachwuchs mittelfristig der Mitgliederschwund in den Einsatzabteilungen abgefedert werden könne.

Mit Blick auf die Einsatzzahlen der Feuerwehren sagte Oschmann, problematisch sei die weiterhin hohe Zahl von Fehlalarmierungen. Allein in über 2.500 Fällen seien die Feuerwehren alarmiert worden, weil Brandmeldeanlagen falsch ausgelöst hätten. Grund sei oftmals mangelhafte Wartung gewesen. Er rief deshalb die Betreiber der Anlagen auf, ihrer Wartungspflicht nachzukommen, um die Feuerwehren nicht unnötig zu belasten.

Bedenklich ist nach Ansicht von Oschmann auch die weiterhin hohe Zahl von 523 Wohnungsbränden in Thüringen. Er begrüße deshalb die Initiative der Landesregierung, eine Heimrauchmelderpflicht auch in bereits bestehenden Wohnungen einzuführen. Dadurch könnten Menschenleben gerettet und der Sachschaden in vielen Fällen verringert werden. Bisher gilt die Rauchmelderpflicht nur für Neubauten.