So fanden es andere ...
Erik Döring
Wehrführer | FF Stedtfeld | LK Eisenach
Erik Döring ist Geschäftsführer einer Fleischerei und erhält häufig hochpreisige Angebote zum Thema Führungskraft, deren Inhalte er eher mager bewertet. Skepsis gegenüber den Führungskräfteseminaren des ThFV war demnach verständlich. Doch „[…] was einem da für wenig Geld angeboten wird, war nicht nur informativ und eindrucksvoll, sondern auch nützlich für den eigenen Beruf. Ich habe tatsächlich meine ganze Vorgehensweise überdacht. Sicherlich habe ich nicht immer die Zeit und Geduld jedes Details umzusetzen – doch ich nehme mit, was passt und was ich anwenden kann. Sie helfen mir in meiner Wehr weiter und ich finde es toll, dass die Feuerwehr dahingehend umdenkt: wie können wir das Team noch besser führen, um einen besseren Einsatz zu gewährleisten.“
Er sieht die Seminare auch als gutes Instrument, um das Image der Feuerwehr zu verbessern: „Eine gute Führung ergibt ein gutes Team, eine gute Wehr und damit auch eine gute Außenwirkung. Die Öffentlichkeit nimmt uns dann anders wahr und wir kriegen dadurch vielleicht neue Mitglieder. Das Feuerwehr-Ehrenamt rückt in ein besseres Licht und wird dadurch attraktiver. Dafür müssen wir uns weiterentwickeln, über den Tellerrand schauen und das Gelernte aus den Seminaren bis in die höchsten Ämter tragen. Man lernt miteinander zu reden und auf das Zwischenmenschliche, die einzelnen Bedürfnisse zu achten – in allen Bereichen. “
Erik Döring hat das Seminar „[…] Wege aufgezeigt, festgefahrene Situationen zu lösen und dank verschiedener Methoden Konflikte im besten Fall gar nicht erst entstehen zu lassen. Wichtig ist der Austausch. Man muss den Mund aufmachen, miteinander sprechen – reden, reden, reden.“
Maria Beer
Leiterin | Betriebsfeuerwehr Chemiewerk Bad Köstritz ||| Gruppenführerin & Jugendfeuerwehrwartin FF Münchenbernsdorf | LK Greiz
„Es war allgemein ein sehr angenehmes Klima. Alle waren auf einer Wellenlänge und es war kein schnöder Vortrag, sondern wir haben alles gemeinsam ausgearbeitet. Der Ausbilder Herr Meissner war sehr kompetent und es hat immer eine vertraute Stimmung geherrscht.
Gerade durch die gemeinsame Ausarbeit ist die Nachhaltigkeit der Inhalte sehr groß. Man weiß, was sich jeder Kamerad von einer Führungskraft wünscht und darauf aufbauend konnten wir unsere Kompetenzen erweitern.
Mir hat es wahnsinnig viel Spaß gemacht. Es war immer eine gemütliche Atmosphäre, bei der auch ein lustiger Spruch oder ein Witz nie gefehlt hat. Vor allem in den angeleiteten Übungen hatten wir immer eine Menge Spaß.
Obwohl wir uns fast alle nicht kannten, sind wir super miteinander ausgekommen. Das Hobby stellt automatisch eine gemeinsame Verbindung her und es gibt immer ein Thema, über das man sich austauscht. Man war auf einer Augenhöhe und damit sehr angenehm.
Zusammenfassend kann man sagen, dass es eine sehr hochwertige Schulung ist, die ich nur weiterempfehlen kann.“
Stefan Bendrich
Feuerwehrmann | FF Stedtfeld | LK Eisenach
Er erfuhr anfangs über seinen Amtsleiter von den Wochenendseminaren, die sich gut in seinen Alltag integrieren ließen. Trotz ungewohnter Kennenlernphase stellte sich für ihn schnell heraus, „[…] dass hier echt tolle Menschen [aus ganz Thüringen] sitzen. [Es ist interessant zu hören, wie sie] mit ihren Problemen umgehen, […] oder auch keine Probleme haben, sondern Lösungen für meine Probleme in meiner Feuerwehr.“ Im Laufe der Module verstand er „[…], dass diese Menschen Gleichgesinnte sind, die etwas bewegen wollen, ihnen aber manchmal das Gespür fehlte, wie man die Menschen dazu bringt, am selben Strang zu ziehen. [Die Trainer vermitteln], wie man mit seinen Kameraden umgeht bzw. mit Vorgesetzten redet, wie man das Feuer, das in einem für eine bestimmte Sache brennt, auf die anderen überspringen lässt.“ Dazu werden unterschiedlichste Methoden und Übungen erlernt, „[…] jedoch gibt es für den Umgang mit Menschen keine Normen oder Regeln, sondern es ist ein Gefühl, [das] man erlernen kann […]“. Das Erlernte mache ihn umsichtiger und gezielter im Kontakt mit Menschen. Den eigenen Führungsstil zu finden und umzusetzen sei nicht leicht, aber nun habe er ein verbessertes Gespür dafür „[…] wie man Diskussionen […] und Aussprachen lenkt, damit natürlich für alle das Beste dabei herauskommt.“ Manchmal wünschte er sich, dass die Feuerwehr-Generationen vor ihm auch die Chance auf diese Führungskräfteseminare gehabt hätten.
Daniel Wiegmann
Pressesprecher Amt für Brand- und Katastrophenschutz | FF Suhl | LK Suhl
„Als Führungskraft in der Feuerwehr lernt man über eine lange Zeit sehr viele Dinge: Recht, Taktik, Zusammenwirken der Organisationen, Theorie der Lehre, Baustoffkunde, etc. Doch stehe ich dann einem Team vor, merke ich: ‚In der Führungsausbildung lernst du alles, außer Führen!‘ Das hat mich persönlich sehr gestört. Dabei ist Führung in der Feuerwehr mehr als nur Steuern von Ressourcen im Einsatz – man führt Menschen, v.a. mehr außerhalb des Einsatzgeschehens als im Einsatz. Da war man bisher auf sich alleine gestellt. Das funktionierte eher nach dem Prinzip Versuch und Irrtum. Doch die Führungskräfteseminare gaben mir wirkliche Modelle und Hilfsmittel für den Umgang mit den Kameraden, dem Team, an die Hand. Besonders toll war der echte Praxisbezug. Und man ertappt sich bei jedem einzelnen Thema stets bei dem Gedanken ‚Wie hättest Du das gelöst, bzw. wie läuft das daheim in der Wehr?‘ Spannend war dabei zu beobachten, wie über die Module hinweg selbst bei langjährigen erfahrenen Führungskräfte und Hardliner der autoritären Führung ein Umdenken stattfand. Ich kann den Führungskräfteseminaren nur das Prädikat wertvoll und empfehlenswert geben.“
Felix Graumüller
Ortsbrandmeister | FF Mörsdorf | Saale-Holzland-Kreis
Seit 1997 ist Felix Graumüller in der Feuerwehr Mörsdorf, von 2006 bis 2015 war er Jugendfeuerwehrwart und ist seit 2013 Ortsbrandmeister.
„Ein Grund für die Teilnahme am Seminar war der Wunsch, mich im Führungsverhalten, in Körpersprache und Ausdruck schulen zu wollen. Und dieser Wunsch wurde erfüllt. Im Seminar lernte ich viel über Führungsstile, Führungsinstrumente sowie Techniken zur Lösungsfindung und Konfliktlösung. Jetzt kann ich meine Kameraden besser einschätzen und gezielt auf sie eingehen. Es fällt mir leichter, notwendige Personalgespräche zu führen, sprich gemeinsam mit dem/der Kamerad/in im persönlichen Gespräch ihre Stärken und Schwächen herauszufinden und sie dementsprechend zu unterstützen. Ich frage offener: ‚Was stört Euch? Was können wir gemeinsam oder was kann ich ändern?‘
Auch bin ich offener, konstruktive Kritik von Kameraden entgegenzunehmen, in Bezug auf mein Führungsverhalten und das dann entsprechend zu optimieren.
In den Modulen lernte ich auch viel über Moderationsmöglichkeiten und -varianten sowie die Wichtigkeit und Art der Visualisierung (bspw. Situationen, Anliegen, etc. auf dem Flipchart zu gestalten, darzustellen und zu erklären), welche ich in verschiedenen Situationen anwenden kann.
Ich wurde durch die Module grundlegend selbstbewusster und lernte ein sichereres Auftreten.
Das Gelernte kann ich immer wieder anwenden, ob als kleine Bausteine bei der Ausbildung der Kameraden oder ein wenig komplexer in der Lösungsfindung, z.B. aktuell bei der Ersatzbeschaffung LF 10, um den Kameraden zu zeigen, wie wichtig mir ihre Meinung ist und um sie aktiv in die Entscheidung mit einzubeziehen.
In den Seminaren kam natürlich das ein oder andere Gespräch zustande über Probleme, die es in anderen und der eigenen FF gibt und wie man sie lösen kann. Das war sehr interessant und hilfreich – man ist weniger allein mit manchen Konflikten als man denkt und kann sich eigentlich gut gegenseitig unterstützen.
Der Spaß kam natürlich auch nicht zu kurz. Mit Martin haben wir einen tollen, freundlichen Dozenten. Der ist am Morgen am Frühstückstisch schon ‚so fit und gut gelaunt‘. Diese gute Atmosphäre springt auf alle Teilnehmer über."
Heiko Sommer
Feuerwehrmann | FF Großpürschütz | Saale-Holzland-Kreis
"Das Seminar hat mir gezeigt, wie ich als Führungskraft richtig in meiner Feuerwehr mit meinen Kameraden umgehe, sie richtig fordern und fördern kann, wie man die Gruppe oder einzelne Personen motivieren kann, also sie auch bei Rückschlägen von der Sache wieder zu überzeugen.
Auch konnte ich viele praktische Hinweise für Konfliktlösungen mit Quertreibern und ‚Nörglern‘ mitnehmen.
Mir hat das ganze Seminar Spaß gemacht. Anfangs war ich etwas skeptisch, da viele Berufsfeuerwehrleute dabei waren. Aber ich habe festgestellt, dass sie fast die gleichen Probleme haben wie wir in unseren Dorffeuerwehren. Wir haben uns gegenseitig gut ergänzt. Unser Seminarleiter Martin Meissner hat für das Gelingen einen großen Beitrag geleistet. Die Inhalte der Seminare waren sehr gut gewählt, da jedes Modul auf das andere aufgebaut hat. Nach dem vierten und letzten Modul waren wir so gut in der Sache drin, dass wir uns auf ein fünftes Modul gefreut hätten.“
Ralf Bachmann
Feuerwehrmann | FF Stedtfeld | LK Eisenach
„Meine Eindrücke aus dem Feuerwehr-Führungsseminar sind lustig, spannend und nachhaltig in meiner Einstellung zu den Aufgaben einer Führungskraft. Ich finde, es muss eher mehr mit den Kameraden/innen gearbeitet werden, als ihnen lediglich zu befehlen.
Meiner Meinung ist eine Ausbildung von Führungskräften über den Einsatz hinaus nötig, denn der Einsatz stellt nur einen kleinen Teil der Arbeit in der Feuerwehr dar. Die weitaus größere Zeit verbringen wir mit Ausbildungen, Übungen und dem, was die Kameradschaft ausmacht. In dieser Zeit entstehen aus meiner Sicht die meisten Probleme, Missverständnisse und Sorgen.
Im Seminar bekommt man Ideen und Handlungshilfen wie man den/die Kameraden unterstützt.
Einige Worte zum Seminar selbst, der Ausbilder ist sehr angenehm gewesen. Er bewegt sich auf demselben Niveau wie die Teilnehmer. Auch sind das Team und das Schloss zu erwähnen, die ein ausgezeichneten Job gemacht haben.“
Uwe Kruse
Hauptamtlicher Kreisbrandmeister | FF Mühlhausen | Unstrut-Hainich-Kreis
Uwe Kruse gibt offen zu, skeptisch gegenüber dem ersten Seminar gewesen zu sein. Er fragte sich: „Was mach ich eigentlich hier und was wollen die mir hier für die Führung in der Feuerwehr beibringen?" Führen hieß bis dato für ihn, seine Kameradinnen und Kameraden im Einsatz anzuleiten, darin hielt er sich auch für ziemlich gut. Doch nach den ersten Seminarstunden wurde ihm schnell klar, dass es darum gar nicht ging – sondern um das ganze Drumherum: „[...] das Miteinander in der Feuerwehr, das Verstehen meines Gegenübers und wie ich aus jedem das Beste herausholen – auch aus mir.“
Im Verlauf der ersten Stunden lernte er bereits für sich nützliche Methoden kennen, erfuhr Möglichkeiten, seine Kameradinnen und Kameraden zu begeistern und dass es auch manchmal notwendig ist, Kameraden aufzugeben, die nicht die notwendige Energie mitbringen. „Manchmal finden sie auch selbst den Weg wieder zu uns zurück.“, ergänzt Uwe Kruse hoffnungsvoll. Denn dank des Führungskräfteseminars konnte er einen sehr kompetenten Ausbilder wieder zurückgewinnen, indem er ihm die Zeit gab, die dieser für sich benötigte: „Vor dem Lehrgang wäre ich ihm sicherlich ständig auf die Nerven gegangen oder hätte ihn sogar fallen gelassen.“
Motiviert durch die Seminartechniken belebte er den Kreisausscheid in der BBK nach FwDV 3 wieder, der seitdem einen ständigen Anstieg der teilnehmenden Mannschaften verzeichnet. Stolz ist er darauf, dabei „[…] den Wettkampfcharakter etwas nach hinten gedrängt und eher den Lerneffekt, den Aha-Erfolg und damit die Kameradschaft der Teilnehmer gestärkt zu haben. Dieses Jahr hatten wir erstmals zur Siegerehrung eine großen Saal buchen müssen, um alle zur Siegerehrung gebührend zu empfangen. Ich finde, das ist doch schon ein beachtlicher Erfolg, wie ein fast verschwundenes Ereignis wieder an Bedeutung gewinnen kann – und das durch ein paar investierte Stunden beim Führungskräfteseminar.“ Doch Uwe Kruse möchte da nicht aufhören: „Es gibt mit Sicherheit weiterhin auch noch viel zu tun, also dürfen wir nicht nachlassen – denn das würde Stillstand bedeuten.“
Wie viele andere Teilnehmer kann Uwe Kruse das Gelernte auch in seinem Arbeitsalltag nutzen, vor allem bei der effektiveren Arbeitsplatzauslastung und der Erkenntnis, wie kleine Umstellungen und Vorschläge die gemeinsame Arbeit erleichtern und effizienter machen. „Auch, wenn ich nur ein kleines Team leite, konnte ich mich auch dort verbessern. Ich höre nun viel mehr auf manche Randbemerkungen meiner Kollegen, die sicherlich früher bei mir keine Beachtung gefunden hätten. Ich versuche, alle Kollegen in die Prozesse mit ein zu beziehen, was sicherlich nicht immer gelingt, aber ich arbeite daran.“
Deutlich verbessert habe sich dadurch das Miteinander, das Gerede „hinter vorgehaltener Hand“ ginge zurück, Lob wird selbstverständlicher verteilt und sorgt für ein allgemein gutes Gruppengefühl. „Im Gegenzug kann ich auch ohne Umschweife sagen, wenn etwas nicht so gut geklappt hat, ohne das es mir übelgenommen wird. Denn alle wissen, dass ich es nicht sage, um sie zu ärgern, sondern, um unsere Arbeit zu verbessern. Gemeinsam kommen wir dann ins Gespräch und versuchen zusammen neue Wege zu finden, wie es bessergehen kann. Das fördert auch die Akzeptanz unter einander.“
Uwe Kruse hat verstanden, worum es dem ThFV und der TEAG mit den Führungkräfteseminaren geht: Hilfe zur Selbsthilfe sowie die reflektierte Umsetzung der vermittelten Inhalte in der eigenen Wehr. In der Feuerwehr Mühlhausen bleibt der Kreisbrandmeister „[…] fleißig am Umsetzen der erworbenen Fähigkeiten. Ich sehe jeden Tag einen kleinen Erfolg an meinen Kameradinnen und Kameraden – und an mir.“