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Experten beraten über bessere Hilfe für Helfer
Flächendeckendes Angebot fehlt
Einsatzkräfte der Feuerwehren, der Rettungsdienste und anderer Helfer erleben oft Situationen, die mit Verletzung, Trauer, Leid und Tod einhergehen. Beispielsweise ist hier die Kindersuche von Weißenfels zu nennen, bei der auch Thüringer Rettungseinheiten beteiligt waren. Solche psychisch hoch belastenden Einsätze gehen nicht immer spurlos an den Helfern vorbei. Die psychosoziale Betreuung von Einsatzkräften nach belastenden Einsätzen steht schon lange im Fokus der an Schadensstellen und bei Unfällen eingesetzten Helfer. Jedoch existiert kein flächendeckendes mit Qualitätsstandards untersetztes Angebot für Hilfe suchende Einsatzkräfte.
In Thüringen existieren verschiedene Systeme der Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV), die intensiver zusammenarbeiten wollen. Angestrebt wird die Vernetzung der existierenden Gruppen und Personen, mit dem Ziel ein flächendeckendes System mit einheitlichen Qualitätsstandards zu etablieren, so der Leiter der PSNV-Gruppe in Erfurt, Peter Weidemüller. Die zweite Säule der psychosozialen Notfallversorgung ist die Notfallseelsorge. Ihr Ziel ist die seelische Betreuung von Hinterbliebenen, Betroffenen und Opfern. Bereits Ende der 90iger Jahre wurde unter dem Institut für Notfallseelsorge Jena versucht, eine Notfallseelsorge in ganz Mitteldeutschland zu etablieren.
Landeszentralstelle für die psychosoziale Notfallversorgung
Die Erfolge dieser frühen Bemühungen spiegeln sich in der bereits flächendeckenden sehr guten Arbeit der Notfallseelsorge- und Notfallbegleitungsteams in Thüringen wieder. Träger sind die beiden Kirchen, zum Teil unter Beteiligung der Kommunen und oder etablierter Hilfsorganisationen. Wünschenswert ist die Etablierung einer Landeszentralstelle für PSNV mit einem Landesbeauftragten PSNV an der Spitze, nach dem Vorbild anderer Bundesländer. Die Funktion einer solchen Stelle bzw. einer solchen Person ist die Zusammenführung und Abstimmung von behörden- und organisationsübergreifenden PSNV-Aktivitäten. Auf diese Weise können beispielsweise bei landesweiten Großschadenslagen oder hoch belastenden Einsätzen die Helfer schnell und effektiv durch Kräfte der PSNV unterstützt werden.
Umfrage zum Stand der PSNV gestartet
Ende 2011 wurde durch die Arbeitsgruppe eine Umfrage unter den Landkreisen, den Kirchen und den Schulen für Feuerwehr und Rettungsdienst gestartet, um die verschiedene Systeme der PSNV sowie die Anzahl der Helfer und der zur Verfügung stehenden Einheiten genau beziffern zu können. Die Ergebnisse werden derzeit ausgewertet. Diese Umfrage stellt den ersten kleinen Schritt zu einer Vernetzung dar. Die Alarmierung und die daraus erfolgten Einsätze in den Bereichen Notfallseelsorge, Krisenintervention und Einsatznachbesprechungen wurden bisher nicht zentral erfasst, da es auch keine einheitlichen Systeme gibt die miteinander arbeiten. Durch die Vernetzung und Erfassung der einzelnen Systeme können auch solche Fragen künftig erschöpfend beantwortet werden.